ganglNach Abschluss der Reifeprüfung an der BHAK Neunkirchen im Jahre 1991 wurde mein Wissensdrang nach kaufmännischen Inhalten erst richtig geweckt. Daher entschloss ich mich zum Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der WU-Wien. Nach reiflicher Überlegung inskribierte ich Wirtschaftspädagogik, nicht wissend, ob ich wirklich einmal den Lehrberuf ergreifen sollte oder nicht. Im Nachhinein kann ich sagen, dass die ersten Semester an der WU Wien nach der umfassenden Ausbildung an meiner „alten“ Schule überhaupt kein Problem darstellten. Inhalte, die für viele absolutes Neuland waren, wurden bereits an der BHAK Neunkirchen im Unterricht besprochen. Als lebende Fremdsprache wählte ich Französisch und hatte auch das große Glück, nach Abschluss der Matura einige Privatlektionen bei meinem ehemaligen Französischprofessor, Mag. Gernot Braunstorfer, zuhause bei ihm in Wiesmath absolvieren zu dürfen.
Während meines Studiums wurden dann allerdings die finanziellen Mittel äußerst knapp. Einige Zeit hielt ich mich mit Studentenjobs über Wasser, bis ich bei der Hilti Austria GmbH im Jahre 1992 angestellt wurde. Ich hatte das große Glück einige Abteilungen durchlaufen zu dürfen. Ich begann in der Controllingabteilung, anschließend wechselte ich in den Telefonverkauf und kam schließlich in die Produktmanagementabteilung und war unter anderem für das Marketing der Bohr- und Stemmhämmer dieses Unternehmens zuständig. Parallel dazu schloss ich 1997 mein Studium an der WU Wien ab.
Im selben Jahr entschied ich mich dann doch in den Lehrberuf zu wechseln und wurde vom Landesschulrat für Niederösterreich an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Baden angestellt. Neben meiner unterrichtenden Tätigkeit in den kaufmännischen Fächern interessierte ich mich sehr bald auch für die Tätigkeit eines Personalvertreters. Dabei sind mir auf jeden Fall auch die Kenntnisse und Fähigkeiten zu Gute gekommen, die ich mir als Schulsprecher und Mitglied des Schulgemeinschaftsausschusses an der BHAK/BHAS Neunkirchen aneignen konnte. Nach einigen Lehrjahren als Personalvertreter an der HLW Baden wurde ich im Dezember 2004 zum Vorsitzenden des Fachausschusses beim Landesschulrat für Niederösterreich für den Bereich der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen gewählt. Gleichzeitig übernahm ich als Vertreter des größten Bundeslandes auch Funktionen auf Bundesebene. Durch meine Tätigkeit als Personalvertreter auf Landes- und Bundesebene habe ich die Möglichkeit bekommen, Interessen und Anliegen meiner Kolleginnen und Kollegen nach bestem Wissen und Können zu vertreten. Das berufsbildende Schulwesen mit den unterschiedlichsten Schulformen (Handelsakademie und Handelsschule, technische Lehranstalten, humanberufliche Schulen und Sozialschulen) ist das größte österreichische Oberstufenschulwesen. In den letzten Jahren kamen etwa 2/3 aller Maturanten in Österreich über diese Schiene. Es ist sicher nicht notwendig, Absolventinnen und Absolventen der BHAK/BHAS Neunkirchen von den Vorteilen einer berufsbildenden mittleren und höheren Schule zu überzeugen. Aber gerade die BHAK/BHAS Neunkirchen ist sicherlich eine Vorzeigeschule in Niederösterreich und ganz Österreich. Viele Innovationen, wie z.B. die Übungsfirma oder COOL, sind von diesem Standort ausgegangen. Ich darf persönlich aber auch in meiner Funktion als Personalvertreter meinen ehemaligen Professorinnen und Professoren und den jetzt tätigen Kolleginnen und Kollegen meinen herzlichen Dank aussprechen. Ich wünsche der Schulgemeinschaft der BHAK/BHAS Neunkirchen alles erdenklich Gute für die Zukunft.

Mag. Roland Gangl